Ein dichtes, intensives Kultur-Wochenende

Ganz viel Trubel herrschte am Wochenende auf den Bühnen des Backnanger Kultursommers. Und das bedeutete auch: viel Arbeit für alle Beteiligten. Plätze bestuhlen, Bühnen aufbauen, Technik fahren, moderieren, spielen, konzertieren, Bühne wieder abbauen, Bestuhlung abbauen, und das immer wider, für jeden Tag bzw. für jede Veranstaltung.

Der Stiftshof war mit dem Galli-Theater und Prof. Pröpstls Puppenbühne fest in Kinderhand: Die Kleinen hatten bei diesen Veranstaltungen ihren großen Spaß. Viel Spaß vermittelte auch das Kabarett von Naim Jerome Antoine Sabani. Das TOM stand weiter im Mittelpunkt der modernen Kunst, die Musik- und Kunstschule hatte ein weiteres Konzert, und am Biolnadhof Adrion gab’s auf großer Bühne eine Premiere.

Nach Wochen intensiver Probenarbeit zeigte sich, was für ein pulsierendes, vielschichtiges, poetisches und politisches Stück „Die letzte Sau“ von Julia Prechtl nach dem gleichnamigen Film von Aron Lehmann ist. Es geht um den Bauern Huber und um seine Erfahrungen mit einer Tierzucht und Landwirtschaft, die schon längst über die Grenzen dessen hinausgegangen ist, was Tierwohl und ökologisches Denken eigentlich vorsähen. Und zugleich geht es um seine große Liebe. Mit Zartheit und Direktheit zugleich hat Regisseur Michael Bleiziffer das Stück auf die Bühne gesetzt, Petra Fierlbeck hat das Bühnenbild stammt von Manuel Kolip.

Der Premierenabend und die Zweitaufführung lockte das Publikum in ausverkaufte Vorstellungen – und es gab viel Applaus für die bemerkenswerte Darstellung der Figuren durch Mitglieder der Backnanger Bürgerbühne. Die zeigten, wie waschechtes, schwäbisches Volkstheater geht, das nicht als Schenkelklopfer daherkommt, sondern als tragikomisches Stück mitten aus der Alltagswelt der Leute. Ab dem Herbst soll das Stück dann im Bandhaus gezeigt werden.

Vor und nach der Premiere wurde noch einmal deutlich gemacht, wem der Kultursommer (und unter anderem eben auch die Premiere) zu verdanken ist: der Kraft und dem Einsatz der beiden Bandhaus-Leiterinnen Jasmin Meindl und Juliane Putzmann und ihrer Mitarbeiterin Denise Kurmann – die ebenfalls viel Applaus bekamen. Und natürlich auch alle anderen professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Ohne all dieses gemeinsame Engagement ginge es nicht. Der Kultursommer bringt also nicht nur Kultur zu den Menschen, sondern die Leute auch zusammen in einer gemeinsamen Aufgabe.