Spinnerei/TOM – Raum für Kreativität

Die Spinnerei: Es war mal ein Gasthaus, eine regelrechte Kultkneipe, sagen manche Leute vor Ort. Es ist also ein Gebäude, das in der inneren Landkarte der Backnanger*innen durchaus eine Rolle spielt. Jetzt wird das Haus mit der Adresse Spinnerei 2 ein Spielort beim 1. Backnanger Kultursommer sein. Ein vierteiliges Kunstprojekt rund um das Haus mit je einer Vernissage und einer Finissage steht im Zentrum einer vom Bildhauer Norbert Kempf inaugurierten Veranstaltungsreihe mit vielen Beteiligten. Man kann immer nur durch die Fenster (und manchmal Türen) die Kunst im Gebäude betrachten, an deren Anfang und Ende immer eine Art Auf- und Abbauszenarien stehen. Der Raum wird Resonanzraum für Kunst, die alle möglichen Sinne anspricht. Alles dies in einem offenen kreativen Prozess zwischen den Beteiligten. 

Kempf ist immer noch ein bisschen erstaunt und vor allem sehr begeistert, dass sich praktische alle angesprochenen Künstler*innen aus Backnang, aber auch von außerhalb schnell bereit erklärt haben, bei der Aktion mitzumachen. Das ist bemerkenswert und zeigt die Lust an Kunst, die jetzt an die Betrachter*innen weitergegeben werden können. Da wird es immer wieder Zusammenklänge geben von bildenden Künsler*innen mit Musiker*innen, Dichter*innen, aber auch miteinander. „Kunst ist Kommunikation“, sagt Kempf – und so sind die Ausstellungen immer eingehaust von Vernissagen zu Beginn und Finissagen am Ende, sozusagen als An- und Anführungszeichen der einzelnen Veranstaltungen, die jeweils eine Woche dauern.

Da steht also der Spielort, das Haus, im Zentrum des Interesses. Kempf, der Künstler und Kurator, lässt dabei den Eingeladenen weitgehend freie Hand, wie sie ihre Kunst gestalten und wie sie interagieren. Denn auch das gehört zur Kunst: die Freiheit des Gestaltens steht ganz oben.