Romantik trotz Raumänderung

Von der Barockscheune, wo unter Kastanien gespielt werden sollte, ins Bandhaus Theater verlegt wurde das Sommernacht-Kammerkonzert „Es war als hätt der Himmel die Erde still geküsst“. Man müsse sich jetzt eben vorstellen, an einem heißen Sommerabend den Kastanienschatten zu genießen, sagte Jasmin Meindl, eine der beiden Theaterleiterinnen, bei der Begrüßung. Während draußen der Donner grollte und es schüttete. Drinnen entführten die Sängerin Lena Sutor-Wernich, die Klarinettistin Cindy Velz und der Pianist Gerhard Kleesattel in Zeit, Welt und Kompositionsfülle der Romantik.

Lieder und Stücke vom Ehepaar Clara und Robert Schumann und deren engem Familienfreund Johannes Brahms gab es zu hören – und das Publikum dufte zauberhafte, entzückende anderthalb Stunden erleben, in denen es tief hineinging in die Gefühlslage der Romantik, in die Gemengelage aus Sehnsucht, Ahnung, Melancholie und immer wieder kleine, fröhliche Spitzen plötzlich herausbrechender Heiterkeit. Die drei Musiker*innen ließen diesen Gang rückwärts in die Zeiten zu und bauten einen Gang aus Klängen zu den Komponist*innen, ihren Werken und Texten von Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine und anderen Dichtern der Romantik. Und dazwischen moderierte Lena Sutor-Wernich elegant und charmant, berichtete von historischen Hintergründen und erzählte diverse Anekdoten. Romantik trotz Raumänderung.